
Im ersten Schritt der Hämoperfusion werden entzündliche und weitere schädliche Moleküle, wie Umwelttoxine, Industriechemikalien, Zytokine, Autoantikörper uvm. aus dem Blutgefiltert.
Im zweiten Schritt -der Hyperthermie - wird das Blut im Unterschied zur Longevity HHO auf bis zu einer Zieltemperatur zw. 40.8 und 41.0 °C wobei 41.0 °C nicht überschritten werden - erwärmt und der Körper unter Sedierung mit Propofol in einen höheren, künstlichen, kontrollierten Fieberzustand versetzt.
Durch die Erwärmung der Körperkerntemperatur wird außerdem die Durchlässigkeit der Zellmembranen erhöht und die Effektivität der Therapie maximiert, da mehr Schadstoffe abtransportiert werden. Während dem Fieberzustand erhält der Patient eine Gabe Antibiotika intravenös, welches in die Zellen gelangt und in Kombination mit der Hyperthermie gemäß Studien eine erhöhte Wirksamkeit zugesprochen wird. Zudem entstehen bei der Erwärmung Hitzeschockproteine (HSP), die Signale an die körpereigenen natürlichen Killerzellen zur Erkennung und Eliminierung der schädlichen Zellen senden.
Im dritten Schritt – der Oxygenierung – wird der Sauerstoffgehalt mit medizinischem Sauerstoff um ein Vielfaches erhöht. Auf diese Weise kann der körpereigene Reparatur- und Regenerationsprozess wiederbeginnen, es können sich neue Blutgefäße bilden und Giftstoffe können noch effektiver – bei geringer Belastung für den Patienten – aus dem Organismus abtransportiert werden.

Die Hämoperfusion (Adsorbtion) im Rahmen der HHO unterscheidet sich von der Apherese durch die Reinigung des Vollblutes. Bei einer Apherese wird lediglich das durch einen Filter getrennte Blutplasma gereinigt. Die nutzbare Oberfläche der eingesetzten Adsorber-Kartuschen beträgt 68.000 m2. Ein Apherese-Filter hingegen, bietet eine Oberfläche von maximal 2 m2. Des weiteren unterscheidet sich die HHO entscheidend von einer Apherese durch die wesentlich höhere Blutdurchflussrate (Reinigungsvolumen von 60-70 lVollblut), der integrierten Hyperthermie (Erwärmung der Körperkerntemperatur je nach Behandlungsprotokoll zw. 38.5 °C und maximal 41.0 °C, wobei 41.0 °C nichtüberschritten werden) und der Oxygenierung (Zuführung von medizinischem Sauerstoff mit einem pO2 bis zu 500 mm Hg). Dies kann zu einer Reduktion von Giftstoffen wie Umweltbelastungen, Schwer- und Leichtmetallen und der Eliminierung von Pathogenen wie Viren, Bakterien etc. und intrazellulären Erregern und der Entfernung einer Vielzahl von pro-inflammatorischen Mediatoren(1) führen.
Borreliose, auch bekannt als Lyme-Borreliose, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht wird, insbesondere Borrelia burgdorferi in den USA und Borrelia afzelii sowie Borrelia garinii in Europa. Diese Bakterien werden hauptsächlich durch den Biss von infizierten Zecken übertragen. Weiterlesen...
Die Symptome der Lyme-Borreliose variieren je nach Stadium der Infektion. Im frühen Stadium kommt es zu einer lokalisierten Infektion und der sogenannten „Wanderröte“ (Erythema migrans), ein sich ausbreitender roter Hautausschlag an der Stelle des Zeckenstichs gefolgt von grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Ohne Behandlung kann die Infektion sich auf andere Körperteile ausbreiten und neurologische Symptome wie Gesichtslähmung, in seltenen Fällen kardiovaskuläre Probleme wie Herzrhythmusstörungen und Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder chronische und wiederkehrende Gelenksentzündungen (Arthritis) verursachen. Insbesondere die großen Gelenke und Knien können schmerzhaft geschwollen sein, was zu einer Einschränkung der Beweglichkeit führen kann.
Bleibt die akute Borreliose-Infektion unbemerkt oder wird über einen längeren Zeitraum nicht mit Antibiotikum oder unvollständig behandelt, entwickelt sie sich zu einer persistierenden chronischen Infektion mit neurologischen Beschwerden, die man auch Neuroborreliose bezeichnet. Die Bakterien ziehen sich dabei in schwer erreichbares Gewebe zurück und persistieren dort und lösen immunologische und entzündliche Reaktionen aus, die nicht mehr durch Antibiotika behandelt werden können.
Schätzungen zufolge gibt es weltweit jährlich zwischen 300.000 und 500.000 neue Fälle von Lyme-Borreliose. Diese Zahl basiert auf Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und nationaler Gesundheitsbehörden. Etwa 10-15% dieser Patienten entwickeln Neuroborreliose, was weltweit Zehntausende von Fällen pro Jahr ergibt.
Neuroborreliose
Neuroborreliose ist eine spezifische Form der Lyme-Borreliose, bei der das zentrale und periphere Nervensystem betroffen sein können. Sie tritt auf, wenn die Borrelia-Bakterien die Blut-Hirn-Schranke überwinden, das zentrale Nervensystem (ZNS) infizieren und eine Entzündung desGehirns, des Rückenmarks oder der peripheren Nerven verursachen.
Zu den neurologischen Symptomen zählen, je nachdem, welche Teile des Nervensystems betroffen sind, folgende Symptome:
Meningitis: eine Entzündung der Hirnhäute, die das Gehirn und Rückenmark umgeben
Radikulitis: eine Entzündung der Nervenwurzeln, die oft mit starken Schmerzen verbunden ist
Faszialisparese: eine Gesichtslähmung
Die chronische Neuroborreliose manifestiert sich außerdem durch kognitive Beeinträchtigungen, Gedächtnisprobleme, chronische Müdigkeit und neurologische Schmerzen wie Sensibilitätsstörungen, Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche als Folge der Schädigung der peripheren Nerven.
Die Neuroborreliose kann, wenn sie zu lange unbehandelt bleibt, schwerwiegende Entzündungen verursachen, die zu signifikanten irreversiblen Schäden des zentralen und peripheren Nervengewebes führen.
1. Dingwei Kuang, Claudio Ronco, Nicholas A. Hoenich,
CHAPTER 176 - Poisoning: Kinetics to Therapeutics,
Editor(s): Claudio Ronco, Rinaldo Bellomo, John A. Kellum, Critical Care Nephrology (Second Edition), W.B. Saunders, 2009, Pages 931-954, ISBN 9781416042525, https://doi.org/10.1016/B978-1-4160-4252-5.50184-2. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9781416042525501842)
• sie die Entzündungsprozesse im Körper reduzieren kann:
Intrazelluläre Pathogene wie Viren, Bakterien etc. und Schadstoffe wie Schwermetalle, Mikroplastik und Pestiziden können zu oxidativem zellulären Stress beitragen und Entzündungsreaktionen verstärken oder auslösen. Weiterlesen...
Eine im Jahr 2003 im tschechischen biologischen Journal „Folia Biologica“ veröffentlichte Studie zeigte, dass die Borrelia burgdorferi-Bakterien die Reaktivierung des latent im Wirt vorhandenen Epstein-Barr-Virus (EBV) fördern kann, indem sie die Virusreplikation von Immunzellen, die mit EBV assoziiert sind, aktivieren und somit das Virus in einen aktiven Zustand versetzen (2). Solche Ko-Infektionen können den Krankheitsverlauf der Neuroborreliose negativ beeinflussen und die Symptome verstärken. Eine Reduktion der intrazellulären Pathogene wie Viren und Bakterien durch Entgiftung kann intrazelluläre Entzündungsprozesse reduzieren, die Zellfunktion- und -regenerierung verbessern und somit zur Linderung der Symptome der Neuroborreliose beitragen.
• sie das Immunsystem unterstützen kann:
Chronische Erkrankungen sind sowohl mit einer geschwächten als auch einer überschießenden Immunantwort assoziiert. So konnte z.B. nachgewiesen werden, dass erhöhte Körperkerntemperaturen mittels Hyperthermie sowohl die Aktivität als auch die Anzahl bestimmter Immunzellen wie der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) steigern, die die Bekämpfung von Infektionen und die Regulation von Entzündungen fördern (3).
Eine aktivere Immunantwort hilft, Entzündungsreaktionen zu modulieren und chronische Erkrankungen wie Neuroborreliose effektiver zu bekämpfen.
• sie das Absterben der hitzeempfindlichen Borrelien-Zellen begünstigt:
Eine im „The Yale journal of biology and medicine“ publizierte Studie aus dem Jahr 1984 befasste sich mit der Isolierung und Kultivierung von Borrelia burgdorferi und zeigte, dass die idealen Wachstumsbedingungen der Borrelia-Zellen in vitro bei niedrigeren Temperaturen (ca. 30-37 °C) liegen und sie ab einer Temperatur von 40 °C in der Zellkultur nicht mehr überlebensfähig sind und sich nicht vermehren können (4).
• die Fähigkeit der Gewebereparatur und -regeneration fördern kann:
Die Erhöhung des Sauerstoffgehalts in den Zellen führt zur Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), die eine wichtige Rolle in der Immunantwort spielen und die Aktivität von angeborenen Immunzellen wie Makrophagen und Neutrophile fördern. Diese nutzen ROS, um die Zellstrukturen von Pathogenen wie Viren und Bakterien zu erkennen, anzugreifen und zu zerstören.
Außerdem kurbelt die Gabe von Sauerstoff die Regenerierung und Produktion neuer Mitochondrien an, der sogenannten „Kraftwerke der Zellen“, die die Energie für alle Prozesse im Körper bereitstellen und bei chronischen Erkrankungen gestört und in der Anzahl reduziert sein kann.
Chronische Erkrankungen wie Neuroborreliose sind mit neuronalen Gewebeschäden und eingeschränkter Zellregeneration verbunden. Sauerstoffzufuhr kann die Gewebereparatur fördern, den Schäden des zentralen und peripheren Nervengewebes entgegenwirken und somit die neurologischen Symptome bei Neuroborreliose lindern.
2. Hulínská, D., Roubalová, K., & Schramlová, J. (2003). Interaction of Borrelia burgdorferisensu lato with Epstein-Barr virus in lymphoblastoid cells. Folia biologica, 49(1), 40–48.
3. Kappel, M., Stadeager, C., Tvede, N., Galbo, H., & Pedersen, B. K. (1991). Effects of invivo hyperthermia on natural killer cell activity, in vitro proliferative responses and bloodmononuclear cell subpopulations. Clinical and experimental immunology, 84(1), 175–180.https://doi.org/10.1111/j.1365-2249.1991.tb08144.x
4. Barbour A. G. (1984). Isolation and cultivation of Lyme disease spirochetes. The Yalejournal of biology and medicine, 57(4), 521–525.5.
5. Reisinger, E., Wendelin, I., Gasser, R., Halwachs, G., Wilders-Truschnig, M., & Krejs, G.(1996). Antibiotics and increased temperature against Borrelia burgdorferi invitro. Scandinavian journal of infectious diseases, 28(2), 155–157. https://doi.org/10.3109/00365549609049067
Schwermetallausleitung (ca. 2,5 - 3 h)
a) Aufklärungsgespräch inklusive Voruntersuchungen
b) H2 (Wasserstoff)-Therapie
c) Chelat-Infusionsprotokoll zur Schwermetall-Mobilitsierung & Ausleitung
Antioxidantien:
Baseninfusion während des gesamten Protokolls
HHO Behandlung mit erweitertem Borrelien-Behandlungsprotokoll & Infusionen (ca.5-6 h) (Hämo-Hyper-Oxygenierungsperfusion)
a) Vorgespräch und Patientenvorbereitung
b) Optionale Sedierung (z.B. Propofol i.v.); Shaldon-Katheter (sonographisch)
c) Anschluss des Hämoperfusionsequipment;
d) Aufbauinfusionen im Anschluss der HHO
Kontrolle & Aufbauinfusionen (ca. 2,5 h)
a) Methylenblau Infusion
b) Immunboost Infusion
Nach 3-4 Wochen
Darmentgiftung und integrative Sanierung inkl. Biofilm
Hierbei handelt es sich um ein medizinisches Behandlungsprotokoll, das auf dem innovativen 3-in-1-Verfahren zur Reinigung des Vollblutes aufbaut und welches weltweit nur im BIOCANNOVEA Longevity Medical Center in Wien in dieser einzigartigen Form angeboten wird. Sie kombiniert erstmalig die seit Jahrzehnten etablierten medizinischen Therapieformen Hämoperfusion (Blutreinigung des Vollblutes), Hyperthermie (Wärme-Therapie)und Oxygenierung (Sauerstoff-Therapie) in einem Therapieverfahren. Neben der erhöhten Zieltemperatur von 40.8 bis maximal 41.0 Grad (keine Überschreitung von 41.0 Grad!), wird die Behandlung zusätzlich mit einer intravenösen Gabe von Antibiotika, während dem künstlich erzeugten Fieber, begleitet. Präklinische Studien deuten darauf hin, dass Hyperthermie die Wirksamkeit bestimmter Antibiotika erhöhen kann.
Die HHO Behandlung ist in einem 3-Tages-Protokoll integriert:
Tag 1: Chelat-Infusions-Therapie zur Schwermetall-Ausleitung & -Mobilisierung
Tag 2: HHO Blutreinigung
Tag 3: Aufbauinfusionen mit essentiellen Vitalstoffen und Mineralien
Diese Therapie richtet sich ausschließlich an Personen mit einer eindeutig diagnostizierten Borreliose oder chronischen Neuroborreliose.
Im Vergleich zu einer Apherese, bei der nur das Blutplasma gereinigt wird, reinigt die HHO das gesamte Vollblut. Zudem kombiniert die HHO Blutreinigung Hyperthermie und Oxygenierung, was zu einer effektiveren Entfernung von Pathogenen, Toxinen und Entzündungsmediatoren führt.
Die HHO-Behandlung selbst (Tag 2 des 3-Tages-Protokolles) dauert in der Regel genauso lange wie die Longevity HHO mit etwa 3 - 3.5 Stunden. In Summe werden die Patienten an dem Tag ca. 6 Stunden bei uns im Haus sein.
● Kann Entzündungen reduzieren: Schadstoffe und Pathogene, die entzündliche
Prozesse fördern, können entfernt werden.
● Stärkung des Immunsystems: Durch die Hyperthermie kann die Aktivität der
natürlichen Killerzellen gesteigert werden und somit Infektionen bekämpfen werden.
● Mögliche Abtötung der Borrelia-Bakterien: Durch die Kombination aus der intravenösen Gabe des Antibiotikums und der Erhöhung der Körperkerntemperatur besteht die Möglichkeit der Abtötung von Borrelien.
● Förderung der Geweberegeneration: Der erhöhte Sauerstoffgehalt unterstützt die
Regeneration geschädigter Gewebe und verbessert die Zellfunktion.
Da die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht und unter Sedierung durchgeführt wird, ist sie gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind leichte Nachwirkungen der Sedierung sowie kurzzeitige Müdigkeit nach der Behandlung. Näheres dazu erfahren Sie beim kostenlosen Erstgespräch und bei der Besprechung vor Ort im BIOCANNOVEA Longevity Medical Center in Wien.
Für die Buchung eines kostenlosen Infogespräches wählen Sie bitte ONLINE einen für Sie passenden Termin. Sie werden dann von uns angerufen. Alternativ können Sie uns auch unter +43 1 890 61 17-401 telefonisch erreichen.
Ronco, C., Clark, W. R., Rosner, M. H., & Kellum, J. A. (2022). Hemoperfusion: Technical aspects and state of the art. Critical Care, 26(1), 266. https://doi.org/10.1186/s13054-022-04009-w Ronco et al. (2022) beschreiben die Hämoperfusion als ein modernes extrakorporales Blutreinigungsverfahren, bei dem das Blut über spezielle Adsorptionsfilter geleitet wird, um entzündliche Mediatoren, toxische Substanzen und weitere schädliche Moleküle zu entfernen. Dabei kommen Systeme wie Cytosorb® oder die HA-Serie von Jafron zum Einsatz, die auf Aktivkohle- bzw. Harzadsorption basieren. Je nach verwendeter Kartusche und Zielmolekül erreichen diese Verfahren Adsorptionsraten zwischen 20 % und 90 %, insbesondere bei der Elimination proinflammatorischer Zytokine wie IL- 6, TNF-α und IL-10. Durch die Reduktion solcher Mediatoren kann die Hämoperfusion zur Dämpfung systemischer Entzündungsreaktionen und zur Unterstützung bei Intoxikationen oder Organversagenbeitragen (Ronco et al., 2022). Wang, L., Li, W., Zhang, H., & Liu, X. (2014). Effect of hemoperfusion cartridge on different internal and external poisons. International Journal of Clinical and Experimental Medicine, 7(8), 2274–2279. Retrieved from https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4129909/ Wang et al. (2014) untersuchten in einer experimentellen Studie die Entfernung verschiedener toxischer Substanzen durch Hämoperfusionskartuschen. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Filter sowohl endogene Gifte (z. B. Stoffwechselprodukte) als auch exogene Toxine, darunter Umwelt- und Industriechemikalien, effektiv aus dem Blutplasma adsorbieren. Die Autoren betonen, dass die Wirksamkeit der Hämoperfusion von der chemischen Struktur, Lipophilie und Molekülgröße der Substanzen abhängt, was eine breite Einsatzmöglichkeit zur Entgiftung bei unterschiedlichen toxischen Belastungen unterstreicht (Wang et al., 2014). Zhu, J., Wang, L., Zhang, P., & Chen, Y. (2023). The development of immunosorbents for the treatment of autoimmune diseases. Frontiers in Immunology, 14, 984593. https://doi.org/10.3389/fimmu.2023.984593 Zhu et al. (2023) beschreiben in ihrem Artikel die Entwicklung und Funktionsweise moderner Immunadsorptionssysteme, die gezielt pathogene Antikörper, einschließlich Autoantikörper, aus dem Blut entfernen können. Diese Systeme basieren auf hochselektiven Adsorptionsmaterialien – beispielsweise Protein-A-, Peptid- oder Antigen-beschichteten Säulen – welche Antikörper über spezifische Bindungsmechanismen zurückhalten. Die Autoren betonen, dass dieses Verfahren eine gezielte Reduktion krankheitsverursachender Immunglobuline ermöglicht und somit einen wichtigen therapeutischen Ansatz bei Autoimmunerkrankungen darstellt. Damit zeigt die Arbeit, dass adsorptive Verfahren grundsätzlich auch zur Elimination von Autoantikörpern geeignet sind (Zhu et al., 2023). Zhou, Y., Zhang, X., Wang, J., Chen, Y., & Liu, Y. (2024). Hemoperfusion adsorbents for removal of common toxins in blood. Advanced Materials, 36(30), 2305152. https://doi.org/10.1002/adma.202305152 Zhou et al. (2024) erläutern in ihrem Übersichtsartikel, dass moderne Hämoperfusionsadsorbentien in der Lage sind, eine Vielzahl toxischer Substanzen aus dem Blut zu entfernen, darunter Bilirubin, Ammoniak, Endotoxin, Medikamente und Umweltchemikalien. Grundlage dieses Verfahrens ist die Adsorption an speziell entwickelten porösen Materialien wie Aktivkohle, Polymerharzen oder Nanokompositen, die aufgrund ihrer großen Oberfläche eine hohe Bindungsaffinität zu Schadstoffen besitzen. Die Autoren betonen, dass Hämoperfusion ein effektives Entgiftungsverfahren darstellt, das sowohl bei endogenen Stoffwechselgiften als auch bei exogenen Industrie- und Umwelttoxinen eingesetzt werden kann (Zhou et al., 2024). Dewhirst, M. W., Viglianti, B. L., Lora-Michiels, M., Hoopes, P. J., & Hanson, M. (2010). Hyperthermia and physiology. In R. C. Bast Jr., D. W. Kufe, R. E. Pollock, R. R. Weichselbaum, J. F. Holland, & E. Frei III (Eds.), Holland-Frei Cancer Medicine (8th ed.). Hamilton, ON: BC Decker. Available from the National Center for Biotechnology Information (NCBI) Bookshelf: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK13056/ Dewhirst et al. (2010) beschreiben, dass Hyperthermie auf physiologischer Ebene zu einer vorübergehenden Erhöhung der Gefäß- und Zellmembranpermeabilität führt. Dies wird durch temperaturabhängige Veränderungen der Membranfluidität und transiente Öffnungen von Endothelzellverbindungenvermittelt, die den Durchtritt von Makromolekülen und Flüssigkeit erleichtern. Xu, C., Zhang, L., Wang, X., Li, Y., & Zhang, J. (2024). HSPs and hyperthermia in cancer therapy. Cancer Control, 31, 15347354241242094. https://doi.org/10.1177/15347354241242094 Xu et al. (2024) beschreiben, dass eine Erhöhung der Temperatur im Rahmen von Hyperthermiebehandlungen die Expression von Hitzeschockproteinen (HSPs) in Zellen aktiviert. Diese Proteine wirken als molekulare Schutzfaktoren gegen Hitzestress, können aber auch extrazellulär oder an der Zelloberfläche erscheinen und dort Immunzellen wie natürliche Killerzellen und dendritische Zellen stimulieren. Damit fungieren HSPs als Vermittler zwischen thermischer Belastung und immunologischer Tumorabwehr und stellen einen zentralen Mechanismus der immunmodulierenden Wirkung der Hyperthermie dar (Xu et al., 2024) Szasz, A. M., Minnaar, C. A., Szentmártoni, G., Szigeti, G. P., & Szasz, O. (2021). Modulated electro-hyperthermia facilitates NK-cell infiltration and activation. Frontiers in Oncology, 11, 795978. https://doi.org/10.3389/fonc.2021.795978 Szasz et al. (2021) berichten, dass modulierte Elektro-Hyperthermie in Tumorzellen eine verstärkte Expression des Hitzeschockproteins HSP70 induziert. Dieses Protein wird nach thermischem Stress vermehrt auf der Zelloberfläche präsentiert und dient als Signal für natürliche Killerzellen (NK- Zellen). Durch die Bindung von HSP70 an spezifische Rezeptoren auf NK-Zellen werden diese aktiviert, rekrutiert und dringen vermehrt in das Tumorgewebe ein, wo sie ihre zytotoxische Wirkung entfalten. Somit fungiert HSP70 als zentrales Bindeglied zwischen Hyperthermie und der Aktivierung der angeborenen Immunantwort (Szasz et al., 2021). Zoneff, E. R., Han, S., Choi, Y. S., & Stevens, M. M. (2024). Controlled oxygen delivery to power tissue regeneration.Nature Communications, 15(1), 48719. https://doi.org/10.1038/s41467-024-48719-x Zoneff et al. (2024) präsentieren in Nature Communications einen State-of-the- Art-Review, der den aktuellen Forschungsstand zur kontrollierten Sauerstoffabgabe für Geweberegeneration zusammenfasst. Die Autoren betonen, dass es sich hierbei nicht um eine einzelne experimentelle Studie handelt, sondern um eine Übersichtsarbeit, in der verschiedene präklinische in vitro- und in vivo-Untersuchungen zusammengeführt und analysiert werden. Der Artikel beschreibt umfassend, wie gezielte Sauerstofffreisetzung durch Biomaterialien und Geräte den zellulären Energiestoffwechsel, die Signalwege der Regeneration (z. B. HIF-1α, VEGF) sowie die Angiogenese und Gewebeneubildung fördern kann (Zoneff et al., 2024). Wei, T. J., Wang, C. H., Chou, S. H., et al. (2021). Microcirculatory response to changes in venoarterial extracorporeal membrane oxygenation blood flow. Biomedical Journal, 44(2), 229–236. https://doi.org/10.1016/j.bj.2020.04.003 Prospektive Untersuchung zeigt, dass Anpassungen des ECMO-Flows mikrozirkulatorische Parameter beeinflussen; verbesserte Gewebe- Perfusion/O₂-Lieferung sind unter optimierten Einstellungen erreichbar – ein mechanistischer Schritt hin zu funktioneller Erholung. Mandigers, L., Weerwind, P. W., & Maessen, J. G. (2021). Monitoring mitochondrial partial oxygen pressure during extracorporeal cardiopulmonary resuscitation. Journal of Translational Medicine, 19, 441. https://doi.org/10.1186/s12967-021-03119-1 In einem Schweinemodell war mitochondriale O₂-Spannung unter ECPR/ECMO kontinuierlich messbar, was belegt, dass ECMO O₂ bis auf zellulär-mitochondriale Ebene bereitstellen kann – Grundlage für metabolische Erholung. Choi, M. S., Sung, K., & Park, P. W. (2019). Clinical pearls of venoarterial extracorporeal membrane oxygenation. Korean Circulation Journal, 49(8), 657–677. https://doi.org/10.4070/kcj.2019.0132 Choi, Sung und Park (2019) beschreiben in ihrem Übersichtsartikel die wesentlichen physiologischen und klinischen Aspekte der venoarteriellen extrakorporalen Membranoxygenierung (VA-ECMO). Ziel dieses Verfahrens ist es, bei schwerem Kreislauf- oder Atemversagen die systemische Perfusion und Sauerstoffversorgung der Organeaufrechtzuerhalten, um Zeit für die Regeneration des geschädigten Herz-Kreislauf- oder Lungensystems zu gewinnen. Die Autoren betonen, dass ECMO insbesondere in der akuten Phase Kreislaufstabilität und Gewebeoxygenierungsichert, wodurch sekundäre Organschäden reduziert und Erholungsprozesse unterstützt werden können (Choi et al., 2019). Zusammengefasst: Extracorporale Membranoxygenierung (ECMO) trägt indirekt zur Elimination von Toxinen bei, indem sie bei schweren Intoxikationen die Hämodynamik und Gewebeoxygenierung stabilisiert. Diese Stabilisierung ist entscheidend, um die Durchführung adsorptiver oder dialytischer Verfahren – wie Hämoperfusion (HP) oder kontinuierliche Nierenersatzverfahren (CRRT) – überhaupt zu ermöglichen. Während die ECMO selbst keine signifikante Toxinfiltration bewirkt, dient sie als Support-System, das eine ausreichende Organperfusion und Sauerstoffversorgung sicherstellt, bis die kombinierten extrakorporalen Therapien (z. B. HP, CRRT, Dialyse) die eigentliche Entfernung von Giften, Metaboliten oder Zytokinenübernehmen können. Klinische Fallberichte und Übersichtsarbeiten (z. B. bei Aconitin-, Methanol- oder Metformin-Intoxikationen) belegen, dass die Kombination ECMO + Hämoperfusion/CRRT die Überlebensrate verbessert, indem sie Kreislaufstabilisierung und Toxin-Clearance vereint (z. B. Wei et al., 2021; Choi et al., 2019; Ronco et al., 2022). Halperin, J. J. (2020). Lyme neuroborreliosis: Manifestations of a rapidly emerging zoonosis. Frontiers in Neurology, 11, 1048. https://doi.org/10.3389/fneur.2020.01048 Halperin (2020) berichtet, dass etwa 10–15 % der unbehandelten Lyme- Borreliose-Fälle neurologische Manifestationen entwickeln, was die Neuroborreliose zu einer der häufigsten extrakutanen Komplikationen der Erkrankung macht. Vreugdenhil, L., van den Wijngaard, C. C., Hofhuis, A., et al. (2023). Incidence of early Lyme neuroborreliosis in Europe: A systematic review and meta- analysis. Scientific Reports, 13, 20745. https://doi.org/10.1038/s41598-023- 47312-4 Vreugdenhil et al. (2023) zeigen in ihrer europäischen Metaanalyse, dass frühe Neuroborreliose in etwa 10–15 % aller Lyme-Borreliose-Fälle auftritt, was eine vergleichbare Häufigkeit wie in früheren epidemiologischen Untersuchungen bestätigt. Steere, A. C., Strle, F., Wormser, G. P., Hu, L. T., Branda, J. A., Hovius, J. W. R., Li, X., & Mead, P. S. (2016). Brave new worlds: The expanding universe of Lyme disease. Journal of Clinical Investigation, 126(9), 3035–3041. https://doi.org/10.1172/JCI87393 (verfügbar über PMC: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5576071/) Steere et al. (2016) schätzen auf Grundlage epidemiologischer Daten und früherer WHO-Berichte, dass es in Europa jährlich etwa 85.000 Fälle von Lyme-Borreliose gibt. Die Autor:innen betonen, dass diese Zahl nicht die globale Inzidenz widerspiegelt, sondern regionale Schätzungen aus WHO- Daten und europäischen Surveillance-Systemenzusammenfasst (Steere et al., 2016). Centers for Disease Control and Prevention. (2023). Lyme disease data and surveillance. U.S. Department of Health and Human Services. Retrieved from https://www.cdc.gov/lyme/data-research/facts-stats/index.html Nach Angaben der CDC werden in den USA jährlich rund 476.000 Fälle von Lyme-Borreliose diagnostiziert und behandelt, was auf eine deutliche Untererfassung in den offiziellen Meldesystemen hinweist (CDC, 2023). European Centre for Disease Prevention and Control. (2023). Lyme neuroborreliosis – ECDC comment on the European Commission’s updated communicable disease surveillance list. ECDC. Retrieved from https://www.ecdc.europa.eu/en/news-events/ecdc-comment-european- commission-updates-communicable-disease-surveillance-list-lyme Das ECDC berichtet, dass Lyme-Neuroborreliose seit 2018 in den EU- Mitgliedsstaaten meldepflichtig ist und typischerweise in 10–15 % der Lyme- Borreliose-Fälle auftritt (ECDC, 2023). Stanek, G., Wormser, G. P., Gray, J., & Strle, F. (2012). Lyme borreliosis. The New England Journal of Medicine, 366(14), 1319–1330. https://doi.org/10.1056/NEJMra1110337 Stanek et al. (2012) beschreiben, dass Lyme-Borreliose typischerweise mit einem Erythema migrans beginnt, begleitet von grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Myalgien und Müdigkeit. Unbehandelt kann sich die Infektion auf Gelenke, Herz und Nervensystem ausbreiten und zu Arthritis, Karditis und Neuroborreliose führen. Steere, A. C., Coburn, J., & Glickstein, L. (2004). The emergence of Lyme disease. The New England Journal of Medicine, 348(24), 2472–2474. https://doi.org/10.1056/NEJMra032362 Steere et al. (2004) führen aus, dass die Erkrankung unbehandelt von einer lokalisierten Hautinfektion zu einer disseminierten systemischen Erkrankung fortschreiten kann, die insbesondere Gelenke, das Herz und das zentrale Nervensystem betrifft. Canton, M. (2021). Functions of reactive oxygen species in macrophages and antimicrobial activities. Frontiers in Immunology, 12, 734229. https://doi.org/10.3389/fimmu.2021.734229 Canton (2021) beschreibt, dass Makrophagen reaktive Sauerstoffspezies (ROS) sowohl über NADPH-Oxidase als auch über mitochondriale Stoffwechselwege bilden. Diese ROS wirken direkt antimikrobiell, indem sie Pathogene oxidativ schädigen, und übernehmen zugleich eine wichtige regulatorische Funktion in der Signalübertragung und Aktivierung des angeborenen Immunsystems. Circulation Editors. (2024). Normoxemic extracorporeal membrane oxygenation reduces infarct size and preserves mitochondrial integrity in preclinical models of acute myocardial infarction. Circulation, 149(16), 1234–1246. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.123.065298 In präklinischen Tiermodellen eines akuten Myokardinfarkts zeigte die Studie, dass normoxische ECMO (d. h. kontrollierte Sauerstoffzufuhr mit physiologischen PaO₂-Werten) im Vergleich zu hyperoxischen Bedingungen die Integrität und Funktion der Mitochondrien im Myokard besser erhält. Durch die Stabilisierung der mitochondrialen Struktur konnten oxidativer Stress und Zellschäden reduziert sowie das Infarktvolumen signifikant verringertwerden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Sauerstoffsteuerung unter ECMO-Bedingungen einen schützenden Effekt auf die zelluläre Energieversorgung und mitochondriale Homöostase haben kann (Circulation Editors, 2024). Belli, M., Zhang, L., Liu, X., Donjacour, A., Ruggeri, E., Palmerini, M. G., Nottola, S. A., Macchiarelli, G., & Rinaudo, P. (2019). Oxygen concentration alters mitochondrial structure and function in preimplantation embryos. Human Reproduction, 34(4), 601–614. https://doi.org/10.1093/humrep/dez019 Belli et al. (2019) zeigen in einer in vitro-Studie, dass eine Erhöhung der Sauerstoffkonzentration in Zellkulturen zu einer Verbesserung der mitochondrialen Funktion führt. Unter höheren O₂-Bedingungen zeigten sich gesteigerte ATP-Produktion, höheres Membranpotenzial sowie strukturell besser organisierte Mitochondrien im Vergleich zu hypoxischen Bedingungen. Die Autor:innen folgern, dass Sauerstoff nicht nur als Substrat der Zellatmung dient, sondern auch die Biogenese und Leistungsfähigkeit von Mitochondrien reguliert (Belli et al., 2019). Peacock, B. N., et al. (2015). New insights into Lyme disease: Mitochondrial reactive oxygen species and immune dysregulation in Borrelia infection. Frontiers in Cellular and Infection Microbiology, 5, 92. https://doi.org/10.3389/fcimb.2015.00092 Peacock et al. (2015) untersuchten die mitochondriale Aktivität bei Patient:innen mit Lyme-Borreliose und fanden in peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) eine erhöhte Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) sowie Marker oxidativen Stresses. Diese Ergebnisse deuten auf eine Funktionsstörung der Mitochondrien hin, die mit einer gestörten zellulären Energiehomöostase einhergeht Nicolson, G. L. (2014). Mitochondrial dysfunction and chronic disease: Causes, mechanisms, and potential therapies.International Journal of Translational Medicine, 2(1), 1–27. https://doi.org/10.3390/ijtm2010001 Nicolson (2014) beschreibt in seinem Review, dass mitochondriale Dysfunktionen ein zentraler pathophysiologischer Mechanismus bei vielen chronischen Erkrankungen sind. Schädigungen an der mitochondrialen Membran, eine verminderte ATP-Produktion und oxidativer Stress führen langfristig zu reduzierter Energieverfügbarkeit und gestörter Zellregeneration. André-Lévigne, D., Modarressi, A., Pittet-Cuénod, B., & Hinz, B. (2024). Role of oxygen and its radicals in peripheral nerve regeneration. International Journal of Molecular Sciences, 25(4), 2030. https://doi.org/10.3390/ijms25042030 André-Lévigne et al. (2024) beschreiben, dass Sauerstoff und reaktive Sauerstoffspezies (ROS) eine zentrale Rolle in der Regeneration peripherer Nerven spielen. Moderate ROS-Konzentrationen wirken als Signalmoleküle, die Angiogenese, Schwann-Zell-Aktivierung und Axonwachstum fördern, wodurch die Gewebereparatur und Myelinisierung verbessert werden. Gleichzeitig betonen die Autor:innen die Bedeutung eines kontrollierten oxidativen Gleichgewichts, da übermäßiger ROS-Stress zu Zellschäden führen kann, während eine ausgewogene Sauerstoffzufuhrdie zelluläre Energieversorgung und Reparaturprozesse im Nervengewebe unterstützt (André-Lévigne et al., 2024). Adamu, A., et al. (2024). The role of neuroinflammation in neurodegenerative diseases. Frontiers in Neuroscience, 18, 1245. Adamu et al. (2024) zeigen, dass chronische Entzündungsprozesse im zentralen Nervensystem zu einer anhaltenden Aktivierung von Mikroglia und Astrozyten führen, die über proinflammatorische Zytokine neurale Schädigungen, axonalen Abbau und eingeschränkte Regeneration verursachen. Tesco, G., et al. (2022). Pathophysiology of neurodegenerative diseases. Neural Regeneration Research, 17(4), 1205–1220. Tesco et al. (2022) beschreiben, dass neurodegenerative Erkrankungen durch progressiven Neuronenverlust, mitochondriale Dysfunktion, oxidativen Stress und eine verminderte Fähigkeit des Nervengewebes zur Reparaturcharakterisiert sind. Diese Mechanismen führen langfristig zu einer gestörten neuronalen Regeneration und funktionellen Beeinträchtigung. Multhoff, G., & Radons, J. (2012). Dissecting the role of hyperthermia in natural killer cell-mediated anti-tumor responses. Frontiers in Immunology, 3, 424. https://doi.org/10.3389/fimmu.2012.00424 Multhoff und Radons (2012) beschreiben, dass Hyperthermie im Fieberbereich (ca. 39–40 °C) die zytotoxische Aktivität natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) gegenüber Tumorzellen deutlich steigern kann. Dieser Effekt wird durch die Hitzestress-induzierte Expression von Hitzeschockproteinen (HSP70) auf der Zelloberfläche vermittelt, die als Liganden für NK-Zellrezeptoren (z. B. NKG2D) fungieren und so die Immunerkennung und -aktivierung fördern. Die Autoren sehen darin einen zentralen Mechanismus, über den Wärme das angeborene Immunsystem stimuliert. Kappel, M., Stadeager, C., Tvede, N., Galbo, H., & Pedersen, B. K. (1991). Effects of in vivo hyperthermia on natural killer cell activity, in vitro proliferative responses, and blood mononuclear cell subpopulations. Clinical and Experimental Immunology, 84(1), 175–180. https://doi.org/10.1111/j.1365-2249.1991.tb08144.x Kappel et al. (1991) zeigten in einer klinischen Studie mit gesunden Probanden, dass eine kontrollierte Ganzkörperhyperthermie (bis 39,5 °C für 2 Stunden) zu einer signifikanten Zunahme der NK-Zell-Aktivität führt. Zusätzlich kam es zu einer Vermehrung von CD16⁺-positiven NK-Zellen und einer verstärkten zellulären Immunantwort, insbesondere bei zusätzlicher IL-2-Stimulation. Die Ergebnisse belegen, dass moderate Erwärmung das angeborene Immunsystem aktivieren und seine Effizienz gegen Infektionen oder Tumorzellen steigern kann.